Einen Monat lang lud die katholische Kirche in Neuburg um Stadtpfarrer Herbert Kohler wöchentlich zu insgesamt fünf Fastenpredigten unter dem Motto „Was glaubst denn du?" ein. Die Predigten wurden im Rahmen von Vespergottesdiensten in der Neuburger Hofkirche jeweils sonntags um 17 Uhr gehalten, wobei die Vorträge selber etwa eine halbe Stunde lang dauern werden.
Dass dies auch auf einer evangelischen Website thematisiert wird, hat mit dem ökumenischen Rahmen zu tun, der im Jahr 2017 gewählt wurde: Worin liegen die kleinen, aber manchmal fundamentalen Unterschiede der Katholiken und Protestanten im Verständnis des Glaubens und der Interpretation der Bibel? Welche Rolle nimmt der Gläubige, der Pfarrer und die Kirche als Institution ein? Und wo gibt es Missverständnisse?
Wir freuen uns aufrichtig, dass unsere katholischen Freunde uns Protestanten zu ihren Fastenpredigten nicht nur eingeladen haben, sondern auch um aktive Mitarbeit gebeten hatten. Zu diesen fünf Themen bezogen evangelische und katholische Theologen Stellung:
- 05. 03: Nur Brot oder Leib Christi? - Über das Abendmahlsverständnis
Prof. Dr. Gunther Wenz, ev. Theologe, München
- 12. 03.: Glaubst du an die „katholische" oder „christliche" Kirche?
Dr. Gabriela Grunden, kath. Theologin u. geistliche Begleiterin
- 19. 03.: Maria - Mutter Gottes? - Über die Bedeutung Mariens
Domdekan Dr. Bertram Meier, Augsburg
- 26. 03.: Wie „heilig" ist die Schrift? - Über die Bedeutung der Bibel.
Gabriele Schwarz, ev. Dekanin, Ingolstadt
- 02. 04.: Bist du „Pfarrer" oder „Priester"? - Über das Amtsverständnis
Pfr. Herbert Kohler (kath.) und Pfr. Steffen Schiller (ev.)
Dass Pfarrer Kohler ein Herz für die Ökumene besitzt, hat er unter anderem in seiner vielbeachteten Festrede zum Reformationstag im Schloss Neuburg bewiesen. Innerhalb der Gemeinden gibt es zahlreiche gemeinsame Gruppen und Aktionen, vom Frauenbund über den Weltgebetstag und die Kinderbibelwoche bis hin zum Jugendgottesdienst. Und dass man sich aushilft, wenn man die personelle oder technische Unterstützung der jeweils anderen Kirche braucht, ist sowieso klar. So muss es sein. Prima.
Text und Fotos: Frank Rothe