Qualitätssicherung

Beobachtung und Dokumentation der kindlichen Entwicklung

Beobachtungen und Dokumentationen sind einerseits Ausgangspunkte für pädagogische Planungen, sie geben andererseits Rückmeldung über die Entwicklung des Kindes sowie über Ergebnisse pädagogischen Handelns.

Beobachtungen und Dokumentationen sollen:

  • Es uns erleichtern, das Verhalten der Kinder besser zu verstehen
  • Uns Einblick geben in die Entwicklung und das Lernen des Kindes, sowie über seine Fähigkeiten und Neigungen
  • Grundlage für Entwicklungsgespräche über das Kind mit den Eltern
  • Auskunft geben über Erreichung der Ziele bei pädagogischen Angeboten und Interaktionen
  • Basis sein für Fachgespräche zwischen Team, Träger, Schule und Therapeuten

Was kann das Kind?

Grundsätzlich werden Beobachtungen und Dokumentationen gezielt und regelmäßig bei allen Kindern durchgeführt. Dabei achten wir auf:

  • Das Verhalten der Kinder während der ersten Kindergartenzeit (Anmeldegespräch, Schnuppertag, erster Kindergartentag, Eingewöhnungsphase)
  • Die Feststellung und Veränderungen im sozialen Bereich (Hilfsbereitschaft, Gruppenverhalten)
  • Die Autonomie (Selbständigkeit) des Kindes, wie z.B. kann es sich alleine an- und ausziehen, kennt es die eigene Adresse, kann es alleine essen z.B. auch mit Messer und Gabel (Mittagskinder)
  • Die Entwicklung bei Fein- und Grobmotorik (Stifthaltung, Bewegungsabläufe)


“…und Jesus stellte
ein Kind in die Mitte…“
(Die Bibel, Markusevangelium, 9, 36)

 

Wie beobachten wir das Kind?

Anhand von unterschiedlichen Methoden kommen bei uns Beobachtungen und Dokumentationen zum Einsatz:

  • Sammlung von „Produkten" des Kindes wie z.B. Zeichnungen, Fotos, Arbeitsblätter, aber auch lustige Begebenheiten werden in den Entwicklungsheften (Portfolios) festgehalten
  • Freie Beobachtungen während der Freispielzeit werden dokumentiert in „Beobachtungsgeschichten"
  • Strukturierte Formen der Beobachtung und Aufzeichnung, in Beobachtungsbögen wie z.B. sismik (Sprachverhalten und Interesse an Sprache bei Migrantenkindern) - aber auch perik ( Positive Entwicklung und Resilienz im Kindergartenalltag) und seldak (Sprachentwicklung und Literacy bei deutschsprachig aufwachsenden Kindern)

Was passiert mit den Beobachtungen?

Beobachtungen und Dokumentationen dienen in erster Linie für interne Zwecke des Kindergartens und als Grundlage für Elterngespräche. Sie werden höchst vertraulich behandelt und nur nach schriftlicher Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten an dritte Personen (Schule, Therapeuten) weitergegeben. Wenn Anzeichen für eine Gefährdung des Kindeswohls beobachtet wurden, können Daten an das Jugendamt weitergegeben werden.

Beobachtungsdaten, die im Zusammenhang mit Unfällen oder (Infektions-) Erkrankungen der Kinder erforderlich sind, dürfen weitergeleitet werden und unterliegen nicht dem Sozialgeheimnis, z.B. Übermittlung von Kinderdaten im Rahmen von Unfallanzeigen.

Wir arbeiten zusammen mit:

Träger und Kirchengemeinde

Die Zusammenarbeit des Kindergartens mit dem Trägervertreter und der Kirchengemeinde findet auf verschiedenen Ebenen statt:

  • Regelmäßige Dienstbesprechungen mit den hauptamtlichen Mitarbeitende der Gemeinde und der Kindergartenleitung
  • Mitwirkung bei Familiengottesdiensten
  • Beteiligung bei Gemeindefesten
  • Regelmäßige Besuche der Diakonin Simone Scheffels im Kindergarten zu religiösen Themen
  • Feiern von Weihnachten, Ostern, Pfingsten, Sommerfest, Laternenfest, Geburtstage
  • Aufnahmegespräch einmal im Jahr
  • Führen und Entscheiden von Bewerbungsgesprächen
  • Unternehmungen der ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter/innen (Ausflüge, Wanderungen, Besichtigungen, Adventsfeiern, u.a.)
  • Informationen der Gemeinde werden im Kindergarten ausgehängt (Konzerte, Krabbelgottesdienste, u.a.)
  • Kontinuierliche Besuche in der Gemeindebücherei mit den Vorschulkindern


Übergabe des Umweltpreises vom Dekanat Ingolstadt im Oktober 2011:
Ein Pfirsichbäumchen“

Eltern

Selbstverständlich ist es die Aufgabe der Einrichtung durch Erziehung, Bildung und Betreuung die Eltern zu entlasten. Außerdem streben wir eine intensive Zusammenarbeit mit dem gesamten familiären Hintergrund der Kinder an. Eltern sollen sich einbringen und Verantwortung übernehmen können. Bei einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit von den Eltern und unserer Einrichtung findet das Kind ideale Entwicklungsbedingungen vor: Es erlebt, dass Familie und Tageseinrichtung eine positive Einstellung zu einander haben und viel voneinander wissen, dass beide Seiten gleichermaßen an seinem Wohl interessiert sind, sich ergänzen und einander wechselseitig bereichern.

Ziele unserer Elternarbeit sind:

  • Begleitung von Übergängen (z.B. Aufnahmegespräche, Entwicklungsgespräche, Elternveranstaltungen, Konzeption, etc.)
  • Information und Austausch (z.B. Tür und Angelgespräche, Elternabende, etc.)
  • Stärkung der Erziehungskompetenz (z.B. Elternzeitschrift „Kinder", Buch- und Spielausstellungen, Einzelgespräche, etc.)
  • Beratung, Vermittlung von Fachdiensten (z.B. Logopäde, Erziehungsberatungsstelle, Therapeuten, etc.)
  • Mitarbeit (z.B. Gartenpatenschaften, Hospitationen, Gestaltung eines gemeinsamen Büffets zu bestimmten Themen, etc.)
  • Beteiligung, Mitverantwortung und Mitbestimmung (z.B. Elternbeirat, Planung von Veranstaltungen, Elternumfrage, Aufnahmekriterien, etc.)

Schule

An den Nahtstellen zwischen Elternhaus, Kindertageseinrichtung und Schule werden alle zu Partnern. Alle Bildungseinrichtungen stehen als professionelle Begleiter von Übergangsprozessen in der Verantwortung, für Kinder und Familien, sowie füreinander zu öffnen, um Klarheit, Austausch und Bedeutungsfindung in der Zusammenarbeit entstehen zu lassen. Damit Kinder und Eltern bei Übergängen zu Bildungsorten von jeder Seite rechtzeitig die nötige Unterstützung für gelingende Übergangsbewältigungen erhalten, sind pädagogische Konzepte aufeinander abzustimmen und gemeinsame Kooperationsvorhaben zu entwickeln.

Ziel der Kooperation zwischen Kindertagesstätte und Grundschule ist es, den Vorschulkindern den Übertritt vom Kindergarten zur Grundschule zu erleichtern.

Inhalte und Ziele

So sieht die Zusammenarbeit bei uns aus:

  • Elternabende zum Thema: „Schulreife/Schulfähigkeit"- Bewusstsein wecken, worauf Eltern achten sollen, um den Kindern den Schulstart zu erleichtern
  • Schulbesuche - wie das Kennenlernen des Gebäudes und der Lehrer, wecken von Motivation und Interesse, Förderung von Hilfsbereitschaft und Verantwortung
  • Gemeinsame Aktionen z. B. Hospitation einer Lehrkraft im Kindergarten, Besuch der Schulkinder im Kindergarten
  • Regelmäßige Treffen zwischen den Kooperationsbeauftragten
  • Fachgespräche mit Lehrkräften zum Entwicklungsstand der Kinder nach Absprache mit den Eltern. Ziele sind das gegenseitige Kennen lernen, Erleichterung des Übergangs und Abbau von Ängste.

Förderverein des Kindergartens

 

 

Motivation zur Gründung

„Kinder sind unsere Zukunft“ und das nicht nur im familiären sondern auch im gesellschaftlichen Umfeld!

 

Andere Institutionen

Zu den Kernaufgaben unseres Kindergartens gehört auch die Kooperation und Vernetzung mit anderen sozialen Einrichtungen wie in folgender Skizze aufgeführt:

...aber auch die Zusammenarbeit mit weitern Organisationen und Einrichtungen sind uns wichtig:

  • Fachberatung, Landesverband Evang. Tageseinrichtungen

  • Kindergärten in der Umgebung:

    • Leiterinnenkonferenzen im Dekanat

    • Träger-Leiterinnenkonferenz im Dekanat

    • Gemeinsame Aktionen (Theaterfahrt, Fortbildungen...)

    • Gegenseitige Besuche

  • Alle Neuburger Grundschulen

  • Besuche, Schnuppertage, Gespräche mit den Lehrkräften
  • Therapeutischen Einrichtungen und Beratungsstellen

  • Sprachheilschule mit Mobiler Hilfe, Frühförderstation, Logopäden, Ergotherapeuten, Erziehungs- und Familienberatungsstelle, Psychologen (Psychotherapeuten in freier Praxis)
  • Kindergartenzahnarzt

  • Neuburger Polizei durch regelmäßigen Besuch im Verkehrsgarten

  • Ausbildungseinrichtungen

    • Fachschule für Kinderpflege

    • Fachoberschule – sozialer Zweig

    • Real- und Hauptschule (Berufsfindung)

  • Zuschussgebern

    • Landratsamt

    • Oberbürgermeister Dr. Bernhard Gmehling, Stadtverwaltung und Kindergartenreferent der Stadt Neuburg Matthias Enghuber

    • Gesamtkirchenverwaltung

  • Stadtteilmanager vom Stadtteil „Ostend“

  • Gewerbetreibenden und Wirtschaftsunternehmen

    • Betriebsbesichtigungen (z.B. Bäckerei, Metzgerei, u.a.)

Maßnahmen zur Qualitätssicherung

Beschreibung von Schlüsselprozessen

In einem Handbuch für Evang.-Luth. Kindertagesstätten im Dekanatsbereich Ingolstadt werden alle Schlüsselprozesse ausführlich erläutert.

Beschwerdeverfahren

Unzufriedenheit, persönliche Verletzungen, Unmut, Missverständnisse führen oft zu Beschwerden von Eltern, Kindern und Mitarbeitenden. Konstruktive Kritik soll zu Herzen genommen werden.

  • Im Alltag streben wir an, dass die Kinder so weit fähig sind zu partizipieren, dass sie Beschwerden sofort äußern können. Nach Möglichkeit wird darauf entsprechend reagiert und nach akzeptablen Lösungen gesucht und umgesetzt.

  • Eltern sind oft Sprachrohr für ihre Kinder und deren Anliegen. In Bezug zu der pädagogischen Einrichtung können sie mit ihrer Unzufriedenheit jederzeit an das Personal bzw. an die Leitung herantreten. Zudem können sie sich an den aktuellen Elternbeirat oder TrägervertreterIn wenden.

Befragung der Eltern

Eine Elternbefragung findet je nach Dringlichkeit, mindestens aber einmal im Jahr in schriftlicher Form statt. Dabei werden Punkte angesprochen wie:

  • Zufriedenheit mit Bildungs- und Entwicklungszielen in der Einrichtung

  • Verbesserungsvorschläge der Eltern zur pädagogischen Arbeit

  • Elternarbeit

  • Zufriedenheit mit Personal und Träger

  • Öffnungs- und Ferienzeiten

  • Essensangebote

  • Zufriedenheit der Kinder mit der Einrichtung

Die Auswertung der Befragung erfolgt durch das Personal in schriftlicher Form und hängt für alle Eltern 14 Tage lang aus. Etwaige Verbesserungvorschläge oder Ideen werden gerne entgegengenommen und mit Elternbeirat und Träger abgesprochen.

Schutzauftrag bei Kindswohlgefährdung

Das Wohlergehen und die Entwicklung der uns anvertrauten Kinder ist ein wichtiger Bestandteil und verdient ein besonderes Augenmerk innerhalb unserer pädagogischen Arbeit.

Gefährdungssituationen dazu wären zum Beispiel Vernachlässigung, körperliche Misshandlung, sexuelle Gewalt. Das Ablehnen weiterer diagnostischer oder erzieherischer Hilfen durch die Erziehungsberechtigten, trotz mehrfacher Gesprächen, mit dem Fachpersonal stellt ebenfalls eine Gefährdungssituation dar. Diese Inhalte sind in § 8a SGB VIII verankert.

Fortbildungsplanung

Fortbildungen werden je nach Angebote auf regionaler oder überregionaler Ebene besucht. Dabei werden Angebote vom Bayerischen Landesverband Evangelischer Tageseinrichtungen, der Verkehrswacht und des Landratsamtes Neuburg-Schrobenhausen bevorzugt besucht.

Evaluation

Eigenevaluation wird im Team und bei Mitarbeitendengesprächen durchgeführt und reflektiert. Zur Fremdevaluation stehen uns Fachberaterin, Träger, Eltern und pädagogische Fachkräfte zur Verfügung.

Mitarbeitendengespräche

Mitarbeitendengespräche werden 1 x im Jahr (je nach Bedarf auch 2 x im Jahr) an externen Orten mit der Leitung des Kindergartens durchgeführt. Die Gespräche beinhalten:

  •  Informationen über die momentanen Ziele und Schwerpunkte in den einzelnen Gruppen
  • Derzeitige Befindlichkeit der Kollegin im Klein- bzw. Gesamtteam

  • Erfahrungen in der Elternarbeit

  • Stärken und Schwächen der Mitarbeiterin (Selbsterkenntnis)

  • Hilfestellung für die tägliche Arbeit

  • Persönlicher Raum für Entwicklung

  • Feedback der Leiterin über die Arbeit der Mitarbeiterin

  • Feedback der Mitarbeiterin über den Führungsstil der Leiterin

Alles wird schriftlich festgehalten. Verbesserungs- oder Änderungsvorschläge werden dem gesamten Team mitgeteilt – danach erfolgt eine Abstimmung. Mitarbeitendengespräche dienen der Einschätzung der Stärken und Schwächen der MitarbeiterIn, um gemeinsame Wege und Ideen zu entwickeln, der besseren Verständigung und der Reflexion des eigenen Handelns.

Fortschreibung der Konzeption

Die Konzeption wird im Internet veröffentlicht (siehe www.apostelkirche-neuburg.de) und in einer Kurzfassung unter Kindergärten der Stadt Neuburg (siehe www.neuburg-donau.de )

Außerdem liegt ein Heft im Kindergarten für alle Eltern zur Einsicht bereit. Die Konzeption wird bei wichtigen Veränderungen aktualisiert.

Öffentlichkeitsarbeit

Öffentlichkeitsarbeit ist wichtig, um die Einrichtung nach außen vorzustellen und zu präsentieren. Somit dient sie gleichzeitig der Qualitätssicherung.

Bei uns findet Öffentlichkeitsarbeit durch das ganze Team in verschiedenen Formen statt:

  • regelmäßige Artikel für den Gemeindebrief der Apostelgemeinde

  • regelmäßige Artikel in der örtlichen Presse „Neuburger-Rundschau“

  • wichtige Ereignisse im Kindergarten werden in der örtlichen Presse und in der Ingolstädter Presse „Donau Kurier“ veröffentlicht

  • Internetauftritt